Die Zeit der Franken

Klimaveränderungen, Bevölkerungszunahme und damit verbundene Landnot, nicht zuletzt auch Kriegs- und Abenteuerlust veranlassten die Völker aus den östlichen Teilen Mitteleuropas, nach Westen zu ziehen. Es ist die Zeit der Völkerwanderung. Auch die Franken, die bisher zwischen Niederrhein und Ems ansässig waren, wanderten nach Westen. Vom Jahre 257 n. Chr. an kamen sie in unser Gebiet. Im 5. Jahrhundert eroberten sie Köln, Trier und Luxemburg und schoben sich bis zur Somme im heutigen Frankreich vor.

Der Merowinger Chlodwig, der 482 seinem Vater Childerich I. auf den Königsthron folgte, besiegte nicht nur den Römischen Statthalter Syagrius und nahm damit die das Römische Gallien bis zur Loire in Besitz, er beseitigte auch die anderen Fränkischen Könige und dehnte seine Herrschaft über alle Fränkischen Stämme aus. Für die weitere Entwicklung des Fränkischen Reiches war es von entscheidender Bedeutung, dass Chlodwig im Jahre 496 den Katholischen Glauben annahm und sich nicht wie die ostgermanischen Stämme, dem Arianismus zuwandte. Im Arianischen Glauben ist Gottes Sohn nicht wesensgleich mit dem Vater und nicht von Ewigkeit her.

Auch die im eroberten Gebiet wohnende Gallo-Romanische Bevölkerung bekannte sich überwiegend zum Katholischen Glauben. Dadurch wurde der Gegensatz zwischen alten und neuen Landesherren erheblich verringert. Damals bahnte sich auch die enge Verbindung des Frankenreiches mit der Katholischen Kirche an, die über Jahrhunderte andauerte und den Ablauf unserer Geschichte in starkem Maße beeinflusste.

Zu jener Zeit war keineswegs schon das ganze Land christianisiert. Die "pagina", die Leute vom Land, waren konservativ und ablehnender gegen die neue Lehre als die städtische Bevölkerung und hielten auch damals noch an ihren heidnischen Göttern fest, so dass der "paganus" der Landbewohner gleichbedeutend wurde mit "Heide". Aus machtpolitischen Gründen bemühten sich die Merowinger sehr um die Gunst der Bischöfe. Damit ging eine starke Verweltlichung der Fränkischen Kirche einher. Der vorhandene Klerus vergaß seine Missionsaufgabe. Vornehmlich aus Irland, England und Schottland kamen damals Mönche in unser Land und verbreiteten den Katholischen Glauben unter der Landbevölkerung.  Bonifatius und Kolumban sind wohl die Bekanntesten unter ihnen. Bonifatius setzte im Einvernehmen mit Rom im Jahre 742 eine Reform der Fränkischen Kirche durch. Dabei fand er auch die Unterstützung des Fränkischen Machthabers, der seinerseits die Gunst der Stunde nutzte und sich die Absetzung seines königlichen Herren bestätigen ließ, dessen oberster Beamter (Hausmeier) er bis dahin gewesen war. So wurde er, Pippin der Kleine, König der Franken. Das Haus der Karolinger löste die Merowinger in der Herrschaft über die Franken ab.

Aus der Zeit der Merowinger sind uns einige Namen in Erinnerung: Brunhilde, Kriemhilde, Fredegonde - Gestalten der Nibelungensage. Abgesehen davon, dass diese Sage jene Frauen in einem guten Licht erscheinen läßt, gibt sie uns Einblick in eine damals aufkommende neue soziale Einrichtung: das Feudalwesen, die Lehensordnung, die Gefolgschaft. Der Beamte und der Adlige erhielten ein Lehen, das erblich blieb und ein Renteneinkommen sicherte. Dafür schwor der Belehnte dem König oder seinem Landesherren den Treueeid und gelobte ihm Dienstleistung.

Im Jahre 1885 sollen im Pantenburger Distrikt "Köllert" Schwert, Armschild und Speer gefunden worden sein. Aufgrund dieser Dreierkombination kann man auf ihren Fränkischen Ursprung schließen. Leider ist das nicht überprüfbar, da bereits im Jahre 1913, in dem über den Fund erstmals berichtet wurde, die Waffen nicht mehr vorhanden waren.